Die Angst und der Leitstern

Wenn Angst da ist, ist unser Wille nicht mehr verfügbar. Wir können nicht mehr mit Entschlossenheit handeln und keine herausfordernden Dinge tun. Wenn ich meinen Willen gebrauchen möchte, dann kommt stattdessen Angst.

Wenn wir unsere Angst untersuchen, stellen wir fest, dass sie mit Verlangen zu tun hat. Wir verlangen nach dem Guten und haben Angst vor dem Schlechten. Wir verlangen nach dem Leben und haben Angst vor dem Tod. Es gibt also ein Bedürfnis hinter der Angst.

Wenn wir nicht gespiegelt, bestätigt und gesehen werden, kann ebenfalls Angst auftauchen. Für Kinder ist es enorm wichtig, dass wir Spiegelung und Gesehen werden bekommen und manchmal geschieht dies nicht in ausreichendem Maß. Es fehlt dem Kind dann an Halt und Orientierung von innen her und es entwickelt Strategien um irgendwie etwas von Außen zu bekommen, was ihm Halt gibt. Wenn unsere Seele nicht reift, dann suchen wir als Erwachsene immer noch im Außen nach dem, was uns Orientierung gibt und Halt. Wir haben Angst diese Stütze der äußeren Orientierung aufzugeben und tun das, was wir glauben was von uns erwartert wird und manchmal verleugnen wir uns dabei. Eigentlich möchten wir „Nein“ sagen, doch wir sagen „ja“. Wenn wir uns erlauben die Orientierungs- und Haltlosigkeit zu fühlen und sie zu erforschen, dann beginnen uns mehr an unserem Herzen zu orientieren, an unseren Werten und echten Bedürfnissen und eine innere Führung und Sicherheit kann sich einstellen.

Wenn wir unserem Herzen vertrauen und Liebe und Mitgefühl fühlen, dann geht die Angst. Unser liebevolles mutiges Herz wird unser Leitstern und ist so erfüllend, dass wir nicht zu beirren sind, weil wir diese innere Führung bemerken und dieser den Vorzug geben. Wir beginnen all das zu beschützen, was uns wertvoll ist und was uns wahrhaftig und wesentlich erscheint. Wir brauchen keine äußere Bestätigung mehr, sondern folgen unserem mutigen Herzen und sind im Vertrauen.

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